Dienstag, 25. November 2008

AntiHelden lächeln authentischer...

Irgendwo zwischen Jammern und Ficken liegt dieses Leben.
Eine kleine Interpretation aus dem Offline Dasein unseres Protagonisten.
Er raucht, säuft und hurt. Und alle lieben ihn dafür. Weil sie es selbst nicht tun. 
Und weil niemand mit ihnen rauchen, saufen und huren möchte.
Also beschweren sie sich. Über dieses Leben. Das sie nicht mitgestalten. Sondern verurteilen. Elende Feiglinge!
Alles schläft ein. Macht regiert die Gepeinigten. Und die Menschen schlucken und kotzen. 
Und dabei lächelt uns der Tag so intensiv entgegen, wenn zwischen den Kaffeebohnen des Morgens ein Stück südländische Hoffnung liegt. Wenn wir das Aroma des Lebens einatmen und unseren Körper mit heißem Lebenssaft erfüllen. Dabei aber vergessen. Dass die Kinder rund um die Kaffeebohnen weinen und schwitzen. Schnell die Gedanken wechseln, denn es sind ja die anderen, die daran schuld sind. Die Konzerne und die Kaffee-Industrie. Wir schieben die Schuld auf die anderen. Dabei ist das Synonym für "andere" doch "wir". Wir schlucken und spucken. 
Genuss wird nicht mehr wahrgenommen. Egal, ob beim Trinken, Essen oder Ficken. Oder auch in der Liebe. Wir konsumieren bloß. Weil das eben so ist. Weil man das eben alles so macht... . 

Und irgendwann legen wir uns sterben. Wie Mumien. 
Jeder Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag. Wieso erzählst du mir das, während du weinst. 
Wo ist die Stärke? Der Halt. Der Balsam. Erschaffe doch deine eigene Liebe. Realisiere dein Leben endlich. Bleib nicht liegen. 
Doch wir wenden uns im Sarg. In unserer Zwangsjacke, Material: Konventionen. Spielregeln, die durch da Unsichtbare aufgestellt werden. Und wir folgen ihr willenlos. Wir wollen gar nicht ausbrechen. 
Eigentlich fühlen wir uns doch auch ganz wohl in unserem Elend.
Es wäre doch schließlich langweilig, wenn die Sonne täglich scheinen würde...
Wo. wäre. dann. der. Grund. zum. Beschweren?

--
Stellt euch das mal vor. Eine Welt voller guter Laune? Wer würde als erstes Amok laufen? Derjenige der die Liebe zuerst für sich entdeckt? Dein Name heißt DU. Liebe den Schmerz. 
Danke deinem Mut aus allem auszubrechen... . Dann hast du es begriffen !

Sonntag, 23. November 2008

Umzug

Neulich im Café Nostalgia

"Hey du,

schön dich mal wieder zu sehen. Ich Hab Neuigkeiten für dich.

Ich bin nach längerer Suche endlich nach Sicherheit gezogen. !"

"Du wechselst aber häufig deinen Wohnort, hast du vor einem Monat nicht noch in Vertrauen und Sehnsucht gewohnt?"

"Ja, bin ziemlich viel rumgekommen die letzte Zeit. Hab auch ein paar Wochen in Leidenschaft, Leere, Vertrauen und Isolation genächtigt.

Für kurze Zeit hab ich auch eine Freundin In Depression besucht.

Aber die sind ziemlich überfüllt dort unten.

Haben überhaupt keine freien Wohnungen mehr. Hab nicht mal mehr eine WG gefunden, in der man sich ein kleines Zimmer teilen könnte.

In Depression zu nächtigen scheint heutzutage ziemlich trendy zu sein. Platzt aus allen Nähten. Vollkommen überfüllt."

"Und warum ziehst du jetzt wieder nach Sicherheit?"

"Ich denke, ich habe dort eine Chance neu aufgenommen zu werden.."

"Und ich dachte immer, in Sicherheit sei mehr los als in Depression! So rein vom Lifestyle."

"Du irrst dich. Es gibt noch einen weiteren Ort mehr, wo du nicht fündig wirst. Kummer - dort schlafen die Menschen bereits auf der Straße."

"Erschreckend, hätte ich nicht erwartet. Aber du.. ich muss mal weiter. War schön dich mal wieder gesehen zu haben. Sehen uns ja spätestens in "Himmel" wieder."

"Nein, dort war ich schon. War nichts für mich. Dort hat es mir überhaupt nicht gefallen. Bin zurückgekommen. Ich möchte noch einwenig die Welt bereisen, meine Endstation wird ohnehin Hoffnung sein, doch ich habe gehört der Weg bis dorthin sei schwer zu passieren...

...aber es ist das einzige Ziel das es sich langfristig zu bereisen lohnt."

Clownerie

Und heute nehme ich mir vor etwas Positives zu schreiben...

Ferien. Ein Morgenspaziergang. 11 Uhr morgens. Kaffejunkies und Finger-Food-Esser reihen sich in den Bäckereien der Fußgängerzone. Fast alle haben einen Job. Sind aber unzufrieden. Freizeit wird im Arbeitsamt nicht mehr vermittelt. Überall seh ich sie. Dicke Deutsche. Bemittleidenswerte Figuren mit abgekauten Fingernägel ihrer inneren Verzweiflung. Sie kauen an ihren Leberwurstbrötchen und stinken aus dem Mund. So muss das sein. Es war ja schon immer so. Ich setze mich auf eine Parkbank, studiere die Titelseite der Tageszeitung und schweife ab. Amokläufe. Junge Mütter die ihre Babys in die Mikrowelle stopfen. Steueraffären und Selbstmordattentäter. Coole Headlines. Der Zeitgeist wird eingefangen. Immer optimistisch denken. Lächeln. Sagt ja auch die Oma. Und die hat ja schon einen Weltkrieg hinter sich. Oma sagt aber auch, dass der dritte Weltkrieg das Leben ist. Der Alltag, so wie er hier stattfindet. Ekel. Gejammer. Und das trotz Wohlstand. Schleim auf den Straßen. Ich denke an Einsteins Worte, er wisse nicht wie der dritte Weltkrieg geführt wird, aber der vierte definitiv wieder mit Pfeilen und Bogen. Ein alter Bekannter grüßt mich. Fragt mir wie es geht. Die Speisereste zwischen seinen Zähnen stören mich. Ich antworte "Gut". Er mit "Muss muss". Ich mag ihn nicht. Er will mir von seiner Freundin erzählen, die er betrügt. Er versucht Pointen zu setzen, obwohl es gar keine gibt. Ich höre geduldig zu. Nachdem er abschweift wie cool es doch sei fremdzugehen, stopfe ich mir mein Croissant in den Mund und drehe mich von ihm weg. Ich starre in die Fressen eines lokalen Stadtpolitikers. Loser. Grenzdebiles Lächeln über Scheinfanatismus. Stummer Aktionismus und leere Parolen. Menschennähe wird versprochen. Aber von deinen unzählbaren anderen Kollegen auch, du Witzfigur. In Gedanken beginne ich einen Dialog mit ihm. "Wie fühlt es sich eigentlich an zu wissen, dass einen die eigene Familie. Tochter und Frau für einen Loser ohne Autorität halten. Einen Neo-Ü50-Moderno-Politiker der das Gespräch mit der Jugend sucht und sich dann am nächsten Morgen über den aggressiven Slang auf deutschen Schulhöfen wundert und blockiert. Verdorbene Jugend. Keine Ausbildungschancen. Plädoyer an die Lehrer. Macht das den ganzen Hauptschülern klar. Weg mit dem Dreck!
Nach der Arbeit lässt er sich von Paula einen blasen. Paula mag ihn nicht. Bekommt aber gutes Geld dafür. Die Familienidylle ist ohnehin längst hinüber. Die Frau des Weltverbesseres poppt ohnehin seit 2 Jahren mit seinem Busenfreund und Parteikollegen. Christliche Werte werden hier thematisiert. Demokratisiert. Hypnotisiert. Jesus vergibt euch alle Sünden. Einfach weiterpredigen. Weiterficken.
Ein Betrunkener kommt des Weges. Arme Sau. 11.13 Uhr. Zwei offene Bier in den Händen. Seine verwaschene Cordhose ist voll uriniert. Er kann nichts für sein Elend. Er ist ein Ausgestoßener. Trotzdem hasse ich ihn. Möchte ihm eine Minute lang helfen und ihn anschließend beleidigen. Weil er es nicht geschafft hat. Weil wir es schaffen müssen. Und wenn wir versagen, werden wir ausgestoßen.
Irgendwie vergeht mir die Lust, inmitten all dieser Menschen. Charakterlose Geister. Pickelige Grimassen auf weißer Haut. Deutsche Akne. Feinripp unter Ketschupfflecken. Handyoberschalenkäufer und MC-Donalds-Bäuche-Träger. Ich gähne. Verlange nach Unterhaltung. Ein freier Tag in der Stadt. Der Himmel bleibt grau. Gleich wird es regnen. Das Leben ist aufregend in einer Geisterstadt. Denke an Weihnachtsharmonie. Kekse und geblendete Bilderbuchfamilien. Triebgesteuerte Familienväter die, das Nachbarsmädchen bumsen wollen. Ich kaufe mir ein gutes Buch und fahre nach Hause. Möchte hier nicht sein.

Kalter deutscher Regen lässt mich erschaudern. Mein Bauch knurrt. Zu Hause stehen Sektenvertreter vor meiner Tür. Warte bis sie fort sind. Die Sektenvertreter steigen in ihren BMW und hören laute Popmusik. Das Leben ist ein Geschäft. Das Verlieren das Kapital. Und die Gewinner längst bankrott.

Ich wollte doch nur über etwas Positives schreiben!

Des Nachttänzers Leiden...

Spürst du das Leben?

Es sind die Schweißtropfen, die von der halogenbeleuchteten Halle auf dich tropfen, salziger Schweiß, der dich das Leben kosten lässt. So wie es schmeckt. Heiß. Anstrengend. Kurz. Blutig. Die verschwommene Szenerie nimmst du nur noch als Nebensache auf. Bagatelle. Demut. Zwangsneurotik.Tanzende schwitzende, sich aneinander reibende schlanke Körper, besessen von der Nacht und den Beats. Du wünschst dir in deinem Tun ermutigt zu werden. Du wünscht dir so sehnlichst endlich wieder fühlen zu dürfen. Irgendwas. Mit irgendwem...

In deinem Kopf explodieren die Endorphine. Deine unberechenbare Lust stützt sich auf die heiße Sehnsucht nach Ekstase und Adrenalin. Der Kick der Nacht wird spürbar. Du verausgabst dich. Gehst an deine Grenzen. Verzweifelst. Brichst zusammen.

Du wachst auf.

War es das wert? Dein nikotindurchtränkter Atem macht sich bemerkbar. Du ekelst dich vor dir selbst. Siehst eine verdreckte tote Gestalt im Spiegel. Das bist du. Sieh genau hin. Das bist du. Menschen die dich lieben sehen dich so. Menschen die dich verachten sehen dich so. Und liebst du dich selbst? Ekelst du dich vor dir? Manche Menschen sind längst tot, wissen es aber noch nicht... .

Und du sehnst dich zurück nach Betäubung und Schmerz. In all den Tanzhallen mit ihren kreisenden Lichtern und Effekten. Nach all den verschmutzten Toiletten und abgestandenen Bierbechern. Nach der Ablenkung. Der Gefahr. Der Betäubung.

Erstarrung. Deine Pupillen weiten sich. Du starrst in glänzend hübsche Gesichter. Wunderschöne Lippen erreichen deine Sehnsuchtsgrenze. Du starrst in glänzend hübsche Gesichter. Traurige Gesichter. Lähmendes Entsetzen während der nächste Hit durch deine Adern gepumpt wird. Die Beine bewegen sich expressiv im Rhythmus. Dein Herz bleibt stehen. Dies ist des Nachttänzers Leiden. Und die hübschen Gesichter leiden mit.

Die Nacht ist in Stunden zählbar.

Der Moment ist unendlich

Und dort drüben an der Ecke. Dort steht doch schon das Mädchen mit den „The Cure" Augen. Sie lächelt schüchtern. Du lächelst zurück. Ist es bedeutend? Lass uns das Leben an bedeutenden Sekunden messen… .

Ab Jetzt!

Du vergleichst dein Leben mit der Uhr. Es ist noch Zeit.

Im künstlichen Nebel versinkt dein wohlgeformter Körper.

In deinen Gedanken schnürt sich der Dornenkranz immer fester zu.

… weil du nichts mehr spüren willst.

… weil du nichts mehr spüren willst.

… weil du nichts mehr spüren willst.

Spürst du das Leben?

Ja.

Doch du tust alles dafür, es nicht mehr zu fühlen. Widerstand gegen Lebensbejahung.

Und die Würfel zeigen auf Null. Ignorieren den Alltag. Du beginnst mit den Klingen zu tanzen. Wir tragen kein weiß. Unsere Westen sind blutgetränkt.

Du stehst auf der Brücke.

Sie stehen auf der Tanzfläche

Und doch haben wir alle etwas gemeinsam.

Wir springen alle bei Nacht.

Virtuelle Schreie

Virtuelle Räume

entstehen und zerfallen

von Augenblick

zu Augenblick

Identität und Differenz

konstituiert und zersetzt sich

durch den Puls der Zeit

und durch die Einsamkeit

Eitelkeiten reiben sich

an Lumpenproletariern

der Maskenball ist längst schon

Teil des Alltagsspiels

Das Brüllen und das Kreischen

Geld und Krieg und Tod und Medien

übermalt von Urlaubsflüchtlingslagern

für den Konsumenten

Widerstand dagegen...

Gegen wen und gegen was?

ist Widerstand gegen sich selbst

ist kognitive Dissonanz

Rebellion ist Comedy

Anpassung ist Style

Der Tod ist ein Logo

und die Welt nur ein Symbol

Einladung in den Wahnsinn

Guten Tag meine Damen und Herren,

sie haben es tatsächlich geschafft, sich auf Umwegen auf diesen Blog zu verirren. Möglicherweise spielt Langeweile eine größere Bedeutung in Ihrem Leben, vielleicht auch nur plumpe Neu- oder Sensationsgier. Sie suchen Antworten? Unterhaltung oder trockenen Voyeurismus zur Befriedigung ihrer Sensationsgeilheit? Davon biete ich Interessierten gerne ein Stück vom Kuchen, auch wenn ich registrieren muss, dass das Medium Blog nichts Neues darstellt und ich zu spät dem Trend aufgseprungen bin.

Es gibt so viel spektakuläres, grausames, perverses und wunderschönes in den weiten Tiefen des Internets zu entdecken. Ich trage nun auch ein Stück dazu bei. Anarchie und Ethik. Darum geht es doch hier, oder?
So viele begnadete Autoren, Wortakrobaten und Querdenker. Und nun ich. Ein Spinner, der Gedanken publiziert, weil das eben heute so ist. Konstruierte Wortgewalt. Gefangen und manipuliert durch ein Medium, dass wir alle mitgestalten möchten.

Besonders freue ich mich auf Gleichgesinnte und Verrückte aller Art, die ihrem Leben eine größere Bedeutung schenken als stumpfer Konsum oder Gleichgültigkeit. Die begreifen können, dass der Lebensinhalt nicht durch Partys oder Wohlstand befriedigt wird. Und vor allem diejenigen, die ihrem Leben ein "mehr" an Bedeutung schenken, und sich ganz einfach nur Gedanken machen... .

Diese sind nachfolgend eingeladen, den Wahnsinn der sich Leben nennt, zu kommentieren.

Ich freue mich auf angenehme Gesellschaft... .